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Vulturii orbi / Die blinden Adler

CHF 28.00
Autor:in: Nichita Danilov

 

 Cover Koenigs Weg

Nichita Danilov
Vulturii orbi / Die blinden Adler
Poezii / Gedichte

Übersetzung aus dem Rumänischen: Jan Koneffke
Umschlag: Niklaus Lenherr und mondo Messmer
232 Seiten, zweisprachig, 17.6 x 13.2 cm
ISBN 978-3-906061-35-1
28 Franken, 28 Euro
31. Oktober 2023

Nichita Danilov ist einer der wichtigsten Lyriker aus dem Kreis jener legendären „80er Generation“, der „Optzeciști“, aus der, als ihr berühmtester Vertreter, Mircea Cărtărescu hervorging. Doch nicht in Bukarest, sondern im moldauischen Iași zu Hause, blieb Danilov eine Stimme von der Seite. Aus der Bukowina stammend, wuchs er in den 1950er und 1960er Jahren in einem Dorf nahe der ukrainisch/sowjetischen Grenze auf, in einer Welt, die, mitten in der Periode des Proletkults, mental noch mittelalterlich verfasst war: „Ganz gleich, wohin man ging, stieß man auf Dämonen oder auf Gott.“ Nicht zuletzt dieser Herkunft dürfte sich das, auch von der rumänischen Kritik hervorgehobene, Ungewöhnliche seiner visionären und fantastischen Gedichte verdanken. Jenseits ihrer grotesken, expressionistischen, romantischen, absurden Maskenspiele existiert in ihnen das Transzendente. Dabei verliert Danilovs lyrische Stimme nie an Festigkeit, weder wo er liturgisch feierlich, archaisch und emphatisch das Göttliche zelebriert, noch wo er das plebejische Register des Spottes zieht und alles närrisch bis parodistisch entweiht. Reimlose Verse, eine ernste Diktion, surrealistische Bilderwelten und schwarzer Humor – poetische Schattenspiele einer so mystischen wie apokalyptischen, ironischen wie auch politischen Poetik. Zwar klingen Gedichte wie Der Präsident oder Die blinden Adler nach lyrischen Antworten auf erinnerte und gleichzeitig heutigste Erfahrungen von Diktatur und Krieg, doch die historische Vision ist universeller: „Der Schnee fällt nun stärker. / Große Flocken bedecken den Körper des Kindes. / Große Krähen kreisen über dem Buch der Geschichte. / Leise verlassen die Zu­schauer den Saal.“ (Finita la commedia)
Jan Koneffke

Jan Koneffke über Nichita Danilov: »Die blinden Adler«, Deutschlandfunk, 8. Januar 2024

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Rezension auf »litteratur.ch«

Rezension auf »VITABU VINGI«

»Die Poesie rettet uns nicht vor den Versuchungen des Nichts« – Gedichte des rumänichen Lyrikers Nichita Danilov
Ilma Rakusa in der NZZ vom 27.2.2024
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»Kleine Ausblicke in die Transzendenz
Nichita Danilov dichtet in Die blinden Adler ernst, tiefgründig und fantastisch
Eine ungereimt sprachgewaltige Wucht kennzeichnen die Verse des rumänischen Lyrikers Nichita Danilov, die hier in einer zweisprachigen Ausgabe publiziert werden, in denen sich bald nicht nur die illusionslos besungenen blinden Adler, von denen der Titel berichtet, zeigen, sondern auch die nüchterne, doch nicht kaltherzige Beschreibung der schmerzhaft erfahrenen Lebenswirklichkeit, in der die ›Leere‹ spürbar wird, ›unter einem leeren Himmel‹ – und in der ›strenge Gesetze‹ herrschen. Sind diese ›strengen Gesetze‹ zugleich auch ›gerechte Gesetze‹? Die religiöse Frage in einem säkularen Zeitalter stellt sich unmittelbar.«
Thorsten Paprotny auf literaturkritik.de
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Nichita Danilov beim Internationalen Literaturfestival Odessa

»Wohltemperierte Unwägbarkeiten
[…] Jan Koneffke, Schriftsteller, Dichter und Literaturdiplomat zwischen rumänischer und deutscher Kultur, kommt als trittsicherer Übersetzer und Lese-Begleiter durch die sowohl verwirrende als auch berückende Lektüre wie gerufen. Lyrische Diplomatie ist es, wenn er für die wuchtigen Texte Danilovs kunstfertig wohltemperierte Entsprechungen findet. Indem er das exotische Forte der Originaltexte zurücknimmt, arbeitet er deren Melancholie deutlicher heraus. […]«
Eva Ruth Wemme in »Zwischen Grenzen«, Juli 2024
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Der Autor
Nichita Danilov